FAQ

Die Kampagne folgt einem Bundesratsbeschluss von 2016, der aus dem Nationalen Versorgungsbericht für die Gesundheitsberufe (GDK und OdA) entstanden ist. Aufgrund der demografischen Entwicklung werden bis ins Jahr 2029 laut den Prognosen des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) von 2021 222’000 Fachpersonen im Bereich Pflege benötigt.
Für den Zeitraum 2019-2029 besteht ein Nachwuchsbedarf von 43’400 Personen beim Pflegefachpersonal auf Tertiärstufe (HF- und FH-Ausbildungen) und von 27’100 Personen beim Pflege- und Betreuungspersonal der Sekundarstufe II.

 

● Gemäss nationalem Versorgungsbericht für die Gesundheitsberufe von 2021 werden aktuell pro Jahr nur 67% der benötigten Diplom-Abschlüsse (Tertiärstufe) beziehungsweise 80% auf Sekundarstufe II im Pflegebereich erreicht.
● 90% der Pflegeheime und zahlreiche Spitex-Organisationen beschreiben die Rekrutierungssituation als zunehmend schwierig (Schlussbericht Swiss Nursing Homes Human Resources Project SHURP 2013).
● Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) und OdASanté gehen davon aus, dass der Bedarf an tertiär ausgebildetem Personal bis 2025 bei rund 17’000 zusätzlichen Fachkräften liegt. Davon benötigen Pflegeheime und Spitex rund 10’000.

 

Die intensiven Anstrengungen der letzten Jahre zeigen ihre Wirkung. Die Ausbildungsabschlüsse in den Pflegeberufen – auch auf Tertiärstufe – sind gestiegen.
Trotz diese erfreulichen Entwicklungen bei den Ausbildungsabschlüssen im Pflegebereich besteht bis 2029 mit dem prognostizierten Deckungsgrad von 67% beziehungsweise 80% noch immer eine deutliche Lücke zwischen Angebot und Bedarf. Die Kampagne schafft also kein Bedürfnis, sie ist vielmehr eine Antwort auf eine grosse Nachfrage.

Ziel der Kampagne ist es, dem bevorstehenden Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken. Dazu muss die Bevölkerung zuerst für dieses Thema sensibilisiert werden. Je mehr Menschen sich für das Berufsfeld interessieren, desto mehr erhält es auch politisches Gewicht. Das Kampangenvideo, die Webseite und unsere Social Media Kanäle sind die wichtigsten Instrumente, um Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema zu generieren. Die Kampagne soll helfen, langfristig Personal für die Langzeitpflege zu gewinnen und den Anliegen der Langzeitpflege mehr Gehör zu verschaffen. Mehr Fachpersonal ermöglicht eine bessere Aufgabenteilung und den Fachkräften dadurch mehr Zeit für die Pflege der einzelnen Klientinnen und Klienten sowie die zwischenmenschlichen Beziehungen. Denn das macht die Langzeitpflege einzigartig und bereichert das Leben der Pflegefachkräften und der Klientinnen und Klienten.

Unsere Gesellschaft muss dafür besorgt sein, dass z.B. auch Menschen mit Demenz eine gute Lebensqualität haben und ihre Würde stets gewährleistet ist. Dazu braucht es viel Wissen zu den verschiedenen Fachgebieten und deshalb genügend Personal mit einem tertiären Abschluss. Die Berufe in der Langzeitpflege werden in der Zukunft immer wichtiger, weil es immer mehr hochaltrige Menschen geben wird. Ein Teil von ihnen wird möglicherweise an verschiedenen Krankheiten leiden und differenzierte fachliche Unterstützung und menschliche Begleitung benötigen. Ganz sicher wird es aber immer mehr Menschen mit Demenz geben. Alle diese Menschen verdienen eine gute Betreuung und Pflege.

Die Branchenorganisationen CURAVIVA SchweizSpitex Schweiz und OdASanté lancieren, basierend auf dem Bundesratsbeschluss von 2016 und unterstützt vom SBFI, eine nationale Kampagne für die Langzeitpflege. Hauptziel der Kampagne ist es, die Zahl der Abschlüsse auf Tertiärstufe im Pflegebereich zu erhöhen, indem sie die Attraktivität der Karrieren in der Langzeitpflege aufzeigt. Damit wollen die Branchenorganisationen einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Fachkräftemangel leisten.

Das SBFI unterstützt die heutige Kampagne Langzeitpflege finanziell. Die Strategie des Bundes umfasst drei Schwerpunkte: die Förderung der Berufsverweildauer, mehr Personal durch Förderung des Wiedereinstiegs gewinnen und die Imagekampagne. «Karriere machen als Mensch» leistet als Massnahme ihren Teil zur Deckung des Fachkräftebedarfs. Sie soll vor allem Lernende und Berufsfachleute im Bereich Gesundheit/Soziales für eine Ausbildung in der Langzeitpflege motivieren, über Karrieremöglichkeiten informieren und allfällige Vorurteile abbauen. Parallel laufen parlamentarische Diskussionen, die allerdings nicht Teil der Kampagne sind.

Die Hauptgründe liegen in der demografischen Entwicklung – ebenfalls wird ein beachtlicher Teil des heutigen Pflegepersonals in den nächsten Jahren selbst pensioniert. Pflege basiert auf Zwischenmenschlichkeit und ist auch immer eine Beziehungssache: Technische Mittel können die physische Arbeit erleichtern, aber nicht ersetzen. Psychisches Investment kennt die technologische Entwicklung nicht, somit ersetzt ein Roboter die Fürsorge nicht. Damit diese Fürsorge und die qualitative gute Pflege gewährleistet bleiben können, braucht es genügend Fachkräfte.

Dank erhöhten Wissens, grösserer Kompetenzen und spezialisierter Fähigkeiten gibt es auch mehr Möglichkeiten zum Mitgestalten, Mitentscheiden und um Verantwortung zu übernehmen. Dies wiederum fördert die Arbeitszufriedenheit. Die Mitarbeitenden sind Teil des Prozesses und identifizieren sich mit ihrer Arbeit. Wie in allen Berufen ermöglichen Weiterbildungen auf Tertiärstufe auch Karriereschritte.
Im Bereich «Gute Gründe» findest du weitere Argumente, weshalb sich eine Karriere in der Langzeitpflege lohnt.

Was gibt es Schöneres, als beispielsweise nach einer Babypause oder einer längeren Reise wieder in einen flexiblen und abwechslungsreichen Arbeitsrhythmus einzusteigen? Natürlich kannst du das! Bereichsspezifische Wiedereinstiegskurse unterstützen deine erfolgreiche Rückkehr in die Berufswelt finanziell. Dieses Angebot steht Pflegefachpersonen auf Stufe HF und FH offen. Das Arbeitsfeld Langzeitpflege bietet neben Vorteilen wie attraktiven Laufbahnen und Aufgaben häufig die Möglichkeit, stationär wie auch ambulant auf flexibler Teilzeitbasis zu arbeiten – und das meistens sogar in unmittelbarer Nähe zum eigenen Wohnort.

Im Bereich «Bildungswege» sind die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten beschrieben. Die Entwicklungsoptionen sind über sämtliche Hierarchiestufen hinweg vielfältig. Darunter fallen auch klinische Expertenfunktionen. Die Karrieremöglichkeiten und die Berufe der Langzeitpflege sind im Bereich «Berufe» gesammelt.

Im Bereich «Bildungswege» findest du die Anforderungen und Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung.

Einzelne höhere Fachschulen und Fachhochschulen bieten auch berufsbegleitende Ausbildungen oder Wege für eine Teilzeitausbildung an. Näheres dazu findest du bei den einzelnen Berufsbeschreibungen.
Der Weg zu einem Abschluss mit einer eidg. Berufsprüfung oder einer eidg. höheren Fachprüfung ist stets berufsbegleitend.
Alle Informationen zur Ausbildung auf Tertiärstufe findest du im Bereich «Bildungswege».

In der Deutschschweiz gibt es mehrere Optionen. Die Ausbildung ist in der Romandie vorwiegend über die Fachhochschule möglich. Saint-Imier im Berner Jura und die höhere Fachschule Gesundheit in Visp (Wallis) bieten eine Ausbildung auf Stufe der höheren Fachschule an.

Ausbildung höhere Fachschule
Über diesen Link findest du sämtliche Ausbildungsanbieter.
Studium an einer Fachhochschule
Über diesen Link findest du sämtliche Ausbildungsanbieter.
Eidgenössische Prüfungen
Fachfrau/-mann Langzeitpflege und -betreuung mit eidg. Fachausweis
Über diesen Link findest du sämtliche Informationen.
Fachfrau/-mann in psychiatrischer Pflege und Betreuung mit eidg. Fachausweis
Über diesen Link findest du sämtliche Informationen.

Das Schweizerische Rote Kreuz ist zuständig für die Anerkennung von ausländischen Diplomen. Hier findest du mehr Informationen dazu.

Die Entwicklung der Pflege geht weiter. Dank intensiver Forschung und langjähriger Erfahrung gibt es neue Ansätze – insbesondere in der Langzeitpflege. Die hohe Professionalisierung im Berufsfeld der Pflege und das evidenzbasierte Wissen fördern das zusätzlich.

Führen/Beraten
In einer Führungsposition übernimmst du eine verantwortungsvolle Rolle in Betrieben der Langzeitpflege. Du sorgst zum Beispiel dafür, dass Fachpersonen mit unterschiedlicher Ausbildung entsprechend ihrer Fähigkeiten eingesetzt werden. Du unterstützt sie bei der Erfüllung ihrer Aufgaben und überwachst die qualitativen und quantitativen Ergebnisse der Arbeit. Unter Bildungswege findest du eine Liste der möglichen Weiterbildungen, mit denen du die notwendigen Qualifikationen für die unterschiedlichen Ebenen von Führungspositionen erwerben kannst.

Spezialisieren
Die Qualität im und die Anforderungen an das Gesundheitswesen sind hoch. Das ist eine Herausforderung und zugleich eine Chance für dich: Du entwickelst dich weiter und bereicherst deine pflegerische Laufbahn mit einer Fachvertiefung. Das erweitert dein Wissen und Können und zeigt neue Perspektiven auf, um deine Ressourcen und Potenziale zu entfalten.

Ausbilden / Berufspädagogik
Als Profi im Gebiet der Langzeitpflege gibst du dein pflegerisches Fachwissen weiter. Nebst deinem Knowhow brauchst du als Ausbildende oder Ausbildender auch die Kompetenz, dein Wissen effektiv und professionell vermitteln zu können. Damit förderst du Menschen in der Ausbildung und im Studium gezielt. Das ist wertvoll für die angehenden Fachleute in der Langzeitpflege und verbessert Qualität im Gesundheitswesen. Das Lehren kann man lernen.

Im Bereich «Arbeitsalltag» findest du verschiedene Beispiele von Pflegefachfrauen und -männern in der Langzeitpflege.

Die Löhne in der Langzeitpflege werden von den Betrieben selbst festgelegt, angelehnt an die branchenüblichen Löhne der jeweiligen Kantone. Somit sind sie von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Ausschlaggebend sind die absolvierte Ausbildung und die Anzahl Jahre an Berufserfahrung. Branchenübliche Löhne heisst: Sie sind mit den Löhnen vergleichbarer Berufe und Funktionen wie beispielsweise in den Spitälern vergleichbar.