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Breites Wissen in der Langzeitpflege: Diese Vorteile bietet die mobile Pflegeexpertise
28.09.2023 - Autor:in: Karriere machen als Mensch
Mobile Pflegeexpertise ermöglicht zahlreichen Betrieben der Langzeitpflege Zugang zu Expertenwissen im Bereich der Pflege. Zu diesem Zweck hat Suleika Kummer vor drei Jahren das Unternehmen Advacare gegründet. Heute steht sie einem Team von elf Pflegeexpertinnen vor. Ihr Ziel ist es, die Pflegequalität der Betriebe nachhaltig zu verbessern.
Einmal pro Monat kommt die Pflegeexpertin Suleika Kummer ins Alters- und Pflegeheim Chalet Bärgrueh in Sigriswil, um die Pflegefachfrauen im Bedarfseinstufungssystem RAI und im Pflegeprozess zu befähigen. Diese Aufgabe kann nicht von einer internen Person erledigt werden, da das kleine Heim keinen festangestellten Pflegeexperten hat. «Wir haben gerade einmal 20 Betten und ein kleines Pflegeteam», sagt Heimleiterin Rita Imhof. Stattdessen verlässt sie sich auf das Team der mobilen Pflegeexpertise. Zusätzlich zu den Besuchen von Suleika Kummer ist wöchentlich eine weitere mobile Pflegeexpertin im Haus, um in Zusammenarbeit mit dem Heimarzt die Visiten durchzuführen.
Ein gut ausgebildetes Team
«Wir bieten für die stationäre Langzeitpflege, die Spitex und Institutionen mit Menschen mit Behinderungen erweiterte Expertise an», sagt Suleika Kummer. Das mehrheitlich auf Master-Level ausgebildete Team kann Betrieben unter anderem als fachliche Ansprechpersonen zur Verfügung gestellt werden. «Für die Pflegefachleute der Betriebe wäre die nächst höhere Eskalationsstufe bei zu komplexen Situationen jeweils der Arzt oder die Ärztin. Wir können bei einem Grossteil dieser Situationen ebenfalls helfen», erklärt Kummer.
Fachliche Defizite werden behoben
Die Pflegeexpertise kann aber auch dazu eingesetzt werden, die Pflegequalität nachhaltig zu verbessern. Dabei arbeiten die mobil eingesetzten Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten heraus, in welchen Bereichen die Betriebe fachliche Defizite haben, um gezielt Projekte zu erarbeiten, um diesen Defiziten entgegenzuwirken. «Unsere Intervention ist immer sehr bedarfsabhängig. Es gibt keine zwei Betriebe, bei denen wir dasselbe machen», sagt Kummer. Der Arbeitsalltag der Pflegefachleute kann so effizient und nachhaltig verbessert werden.
Wird Expertise geteilt, können Lohnkosten gespart werden
Die Idee zur mobilen Pflegeexpertise hatte Suleika Kummer im Jahr 2020. «Ich war damals als Pflegeexpertin bei einer grösseren Heimgruppe angestellt. Irgendwann merkte ich, dass kleine und mittlere Betriebe oftmals niemanden in dieser Position hatten.» Da wurde ihr klar: Wenn sich mehrere Betriebe die Dienste einer Pflegeexpertin oder eines Pflegeexperten teilen, kann die Pflegequalität sämtlicher Betriebe aufgewertet werden, trotz dem grossen Fachkräftemangel.
«Mobile Pflegeexpertise gibt Stabilität und Sicherheit»
Im Chalet Bärgrueh ist man begeistert von Suleika Kummers Arbeit. «Die mobil eingesetzte Pflegeexpertise gibt unserem Betrieb Stabilität und Sicherheit», erklärt Rita Imhof. Sie schätzt, dass sie von Advacare eine Einschätzung zur Pflegequalität von ausserhalb des Betriebs erhält. Nur dank der Kooperation mit dem Team der mobilen Pflegeexpertise erfüllt das Chalet Bärgrueh die Auflagen der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern und kann somit die Heimbewilligung erhalten.